Foto: 7. Weltpassionsspiel 2003

Weltpassionsspiel 2003

Bayern und die Welt sind in der Krise, und es scheint, als sei die Entscheidung schon gefallen: hin zum Allerschlechtesten. Angesichts dieser ausweglosen Situation erinnert sich die Bairishe Geisha: 1633 gelobten die Oberammergauer, alle 10 Jahre die Passion Christi nachzuspielen, wenn Gott sie vor der Pest retten würde. Gott ließ sich auf den Handel ein - und so erfüllen die Oberammergauer seither alle 10 Jahre ihr Gelübde vor den Augen der Welt. Die Bairishe Geisha sieht in der jetzigen Situation keinen anderen Weg mehr, als den der Oberammergauer.

Die Aufgabe allerdings stellt sich für die Bairishe Geisha komplexer dar. Weder das aus der Welt zu schaffende Übel, noch der Adressat sind so eindeutig, wie sie es 1633 waren. Sie ehrt mit dem Weltpassionsspiel eine himmlische Macht, von der sie nicht weiß, wie sie aussieht, nicht wie sie zu uns steht, nicht ob es sie überhaupt gibt. Das Weltpassionsspiel der Bairishen Geisha kann also kein katholisches sein, sondern ist weltumspannend religiös, inklusive atheistisch. Das Volk des Weltpassionsspiel 2003 ist ein Münchner Exil-Fanclub von Dynamo Dresden.

Mit:
 Judith Huber, Marianne Kirch, Eva Löbau

Musik: Georg Glasl

 

Premiere: 1. Dezember 2003, Camp München